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Das alte Lied
Es geht eine Sage vom tiefen See,
Wo die Nixe taucht aus den Wellen:
Alljährlich erfaßt es mit Angst und Weh
Einen jungen Mühlengesellen.
Ihn schauert's im Haus, erst drunten entflieht
Sein Schmerz in der bläulichen Kühle.
Mir liegt im Sinne das alte Lied
Von dem Müller und seiner Mühle!
Ich mag nicht mehr der Menschen Weis'
Und all ihr Höhnen und Fragen,
Wie ich verlassen den alten Kreis
Aus wilden, thörichten Tagen?
Sie meiden mich, da ich sie mied;
Und kühl ich die lastende Schwüle,
Sie werden sagen: Das alte Lied
Von dem Müller und seiner Mühle!
Du dunkle Tiefe, du lockst so süß
Hinab zu deinen Gründen!
O rausch' empor, meine letzten Grüß'
Und Alles ihr zu verkünden!
Und wenn sie stumm hinunter sieht
In die wellenkräuselnde Kühle,
Dann denkt sie wohl an das alte Lied
Von dem Müller und seiner Mühle!
Otto Roquette, 1824 - 1896
Diese wunderschöne bretonische Windmühle "Alphonse Daudet" habe ich bei einem Besuch im
Mühlenmuseum, Gifhorn photographiert.
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