Hallo lieber Gast

Hallo lieber Gast, willkommen in den klaren Weiten im Norden Deutschlands, begleite mich auf meinen Pfaden durch die Natur, Ausflügen und Reisen, auf der Suche nach Ruhe und Anregung. Entdecke mit mir Linien und Freiräumen, die die Perspektiven, die Vielfalt der Farben und Formen dieser Welt und unserer Natur uns bieten und genieße Momente der Nachdenklichkeit, Poesie und philosophischen Worte großer Dichter und Denker, manchmal auch meine eigenen lyrischen Texte dazu.

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" Ich muss mich ganz im Stillen mit meiner Außenwelt reiben,. sonst werde ich untauglich für die Welt."

- Paula Modersohn-Becker

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Mein Norden - Kloster Möllenbeck, Rinteln


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Heute möchte ich euch mitnehmen auf einen längst überfälligen Ausflug zum Kloster Möllenbeck, bei Rinteln. Schon der erste Anblick wirkt wie ein frühmittelalterliches Gemälde und steigert die Vorfreude auf diesen ganz speziellen Ort mit seiner uralten Geschichte. 




Es ist ein wenig schwer zu finden und nicht wirklich gut ausgeschildert, aber im Zeitalter der Navigationssysteme letztendlich doch auffindbar. Und die schon von weitem sichtbaren beiden Türme zeigen ja auch an, dass es hier sein muss. Angekommen entdeckt man unmittelbar vor dem Kloster das ehemalige Verwaltergebäude, das sich heute im privaten Besitz befindet. 




Die beiden ottonischen Türme stammen noch aus der Anfangszeit des Klosters, dass bereits im Jahr 896 als Kanonissen Stift gegründet wurde. Die Urkunde über die Gründung am 13. August 896 von Kaiser Arnulf bestätigt ist das älteste bekannte Dokument des Schaumburger Landes und befindet sich im Staatsarchiv Bückeburg. 




Mich haben diese beiden weit über 1000 Jahre alten Türme besonders beeindruckt, zumal das Kloster bereits im Jahr 1248 komplett abgebrannt ist und nur wie durch ein Wunder diese beiden imposanten Türme stehen geblieben sind. Und auch der verheerende Brand im Jahr 1474 ließ nur die Krypta und die beiden Rundtürme verschont. 




Die Anlage wird ganzjährig vielfältig genutzt, jetzt in ihrer Winterruhe lag sie verwunschen und märchengleich da. 




Der Eingang zur Klosterkirche befindet fast versteckt unter den beiden Türmen und zu unserem Bedauern, konnte wir die wunderschöne gotische Kirche nicht betreten, so dass ich nur vom Türgitter aus, einige Impression aufnehmen konnte. 




Was sofort auffällt ist die wunderschöne Farbigkeit der gotischen Bögen in der Kirche und das einströmende Winterlicht trug noch zu diesem Zauber bei. 




Hier ist wahrlich liebevollste Restaurationsarbeit am Werk gewesen und hat die ästhetische Ausgewogenheit, die gotische Kirchen so besonders macht in grandioser Weise erhalten. 




Wir werden auf jeden Fall im Sommer wiederkommen, um eine Führung durch dieses Kloster mit seiner wechselvollen Geschichte mitzumachen.





Auszug der Tiere

Es waren eingekreist die ahnungslosen
Verirrten Tiere eh sie sich versahn
Von Wand und Wand. Ganz fern im Grenzenlosen
Zog noch von Himmel eine blasse Bahn.

In einer Nacht war Mond in ihren Träumen.
Sie brachen auf, gezogen in das fahle
Trügende Licht. Und wie ins Laub von Bäumen
Stiegen sie ins Geäst der Kathedrale.

Und stiegen träumend fort bis in das letzte
Gezweig der Giebel und erwachten kaum
Als sich ihr Fuß hinaus ins Leere setzte:
Sie fanden sich verstiegen in dem Raum,

Der Erde nicht und der nicht Himmel hieß,
Ganz heimatlos. Sie starrten in des Lichts
Ziehenden Strahl bis sie der Blick verließ
Und sie versteinten, irren Angesichts.


Maria Luise Weissmann (1899 - 1929)






Sehr bescheiden in Ansehen und Ausmaßen gibt sich das Kirchenportal. 




Das Kloster ist heute Eigentum der Evangelischen-reformierten Landeskirche. Es wird auf vielfältige Weise von der Ortsgemeinde genutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es beherbergt ein Jugendfreizeitheim mit über 100 Betten. 




Es finden Konzerte, Seminare, Kunst- und Fotoausstellungen statt, wobei das Highlight das alljährlich im Sommer im Klosterinnenhof stattfindende Irish-Folk Festival ist. Dank zahlreicher Sponsoren ist der Eintritt frei.




Wir beschlossen einen Rundgang um das Äußere der Klosteranlage zu machen, zumal das Wetter einfach herrlich war, nach dem vielen lichtlosen Tagen in diesem Winter. 




Auch äußerlich hat das Kloster Möllenbeck eine Menge zu bieten. Die hier gut erkennbare Kirche, deren Grundstein durch Hermann von Strahlen 1479 gelegt wurde, ist bereits 1492 erneut abgebrannt. Doch menschliche Ausdauer sorgten dafür, dass 1505 die Einweihung stattfand. 




1570 wurde das Kloster nach Einführung der Reformation in ein evangelisches Stift mit einer gymnasialen Schule umgewandelt. 




Besonders schön ist auch die Lage des ehemaligen Klosters an den Weserauen. Die gewaltige Klosteranlage mit ihrer wechselvollen Geschichte zählt zu besterhaltenen spätmittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland. Der Ort strahlt eine einzigartige Ruhe und Besinnlichkeit aus. 




Auch 26 Jahre unter der Herrschaft Napoleons von 1810 bis 1836, der die gesamte Anlage für seine Schwester Pauline beanspruchte, überstand die Anlage. Auch die in der Folge sicherlich der Bausubstanz nicht dienliche Umwandlung als Lagerraum, selbst die Kirche wurde als Stallung und Scheune genutzt. 




Ein wahrlich lohnenswertes Ausflugsziel ganz in unserer Nähe.





Mit einen letzten Blick auf das bezaubernde ehemalige Verwalterhaus verabschieden wir uns vom Kloster Möllenbeck. 




Mein Norden - Wolfenbüttel

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Schon beim Ankommen hatten wir gesehen, dass immer mehr dunkle Wolken aufzogen und wir zu 100% Regen bekommen würden. Das war natürlich sehr schade, zumal es sowieso kalt und windig war. Aber wir nahmen unseren großen Schirm mit und starteten zuversichtlich unsere Erkundungstour. 




Unser erster Halt war das imposante Schloss Wolfenbüttel, wo es eine Menge zu bestaunen gibt. 




Schloss Wolfenbüttel in Wolfenbüttel ist das zweitgrößte erhaltene Schloss in Niedersachsen. Die ausgedehnte Vierflügelanlage des ursprünglichen Wasserschlosses diente den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg von 1283 bis 1754 als Wolfenbütteler Residenz. Wikipedia

Wissenswertes über das imposante Schloss kann man hier nachlesen. 





Und dann war er auch schon da, der Regen. Erst nur ganz zaghaft, so dass wir uns noch den Schloss Innenhof anschauen konnten. 




Schon auf den ersten Blick bemerkt man die einmalige Atmosphere, die von diesem Innenhof ausgeht.





Perfektion und Harmonie spielten bei der Erbauung des Schlosses eine große Rolle. Bei genauem Hinschauen kann man entdecken, dass manche der insgesamt 477 Fenster des Schlosses nur aufgemalt sind und die steinerne Fassade nur vorgeblendet. Hier bediente man sich der optischen Täuschung, das manche tragende Wände dahinter keinen Durchbruch für Fenster erlaubten. Auch das ist Barock, es ist nicht alles echt, was man zu sehen meint. 




Die gesamte Anlage ist trotz ihrer immensen Größe und der schwierigen Lage von Wasser umgeben in einem bemerkenswert gut erhaltenen Zustand. 





 Die Arkaden im Innenhof nach italienischem Vorbild stammen aus dem Jahr 1575, als die Burg nach der Eroberung durch den Schmalkaldischen Bund wieder aufgebaut wurde. 





An fast jedem Sonntag im Jahr kann das wirklich sehenswerte Schloss Museum bei einer rund 45minütigen Tour bestaunt werden und kurzweilige und interessante Informationen über das barocke Leben im Schloss erfahren. Leider war kein Sonntag und so müssen wir also wiederkommen. 





Nun zog allerdings ganz fürchterlicher Regen auf, der sich dann auch noch langsam aber stetig steigerte. Im Schloss gab es keine Möglichkeit zum Unterstellen, so dass wir uns in Richtung Altstadt auf den Weg machten. 




Der Regen hatte allerdings andere Pläne und öffnete alle Himmelsschleusen über uns. Die Straßen waren menschenleer und da wir uns so gar nicht auskannten, war es etwas schwierig mit dem Schutzsuchen. 






enlarge the video for a full rainy experience 






O Regen sag' du kommst so hoch daher,
Ist droben auch der Tag spurlos und leer?

Du fällst zum Fluß und schwimmst zum Meer,
Glaubst, du enteilst dem Leid und suchst Genuß?

O wüßten alle nur, was doch ein jeder wissen muß:
Die Tage lassen keine Spur, so wenig wie
Der Regen auf dem Fluß, —
Die Liebe nur…
  
  
Max Dauthendey, 1867 - 1918






Ein wenig von der wunderschönen Stadt haben wir dann doch noch entdeckt auf der Suche nach einem Café zum Aufwärmen. Das werde ich euch in einem weiteren Beitrag zeigen. 



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Freiburg, ein Herbstvergnügen


 


Ein Reise nach Freiburg im Breisgau ist im Herbst besonders empfehlenswert. Es ist nicht zu arg überlaufen und so kann man die bezaubernde Stadt und ihr schönes Umland in vollen Zügen genießen. 



Die alten Stadttore sind imposante Wahrzeichen vom Reichtum dieser Stadt. 

Hier zu sehen das Martinstor. Früher befand sich davor ein 12 Meter breiter und 5 Meter tiefer Graben, der nur über eine Brücke überquert werden konnte. Das Tor war bündig in die Stadtmauer eingefügt und wurde vermutlich zu jener Zeit mit einer Zugbrücke im hochgezogenen Zustand verschlossen, um Eindringlinge fern zu halten. Durch das Tor führt die Kaiser-Joseph-Straße ("Kajo"), eine weitere wichtige Handelsstraße. Sie kreuzt die Salzstraße beim Bertoldbrunnen, nicht nur heute ist dies ein Ort des Treffpunktes. Im Vergleich mit dem Schwabentor handelt es sich beim Martinstor um den älteren Torturm, der zeitweilig auch als Gefängnis diente. 1900 wurde das Stadttor erneuert. Man erhöhte es von 22 auf 60 Meter und errichtete es im Stil des 15. Jahrhunderts. Auf der Innenseite befindet sich eine Schrifttafel, die an die Hexenverbrennung in Freiburg erinnern soll. Stellvertretend sind drei Namen von Frauen aufgelistet, die 1599 hingerichtet wurden. 


 

 Besonders charakteristisch für die Freiburger Altstadt sind die Bächle, die sich durch die gesamte Innenstadt schlängeln. Die Gesamtlänge beträgt 15,5 Kilometer. Einst dienten sie als Wasserversorgung und Schmutzwasserkanäle, um die Stadt sauber zu halten. Heute sorgt das Wasser aus der Dreisam für ein angenehmes Klima. An heißen Sommertagen werden die Bachläufe oft für ein erfrischendes Fußbad von Groß und Klein genutzt. Einem Sprichwort zufolge sollten Touristen aufmerksam durch die Stadt laufen, da derjenige, der unbeabsichtigt in eines der Freiburger Bächle tritt dem Volksmund zufolge einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten wird. 
 

 


Da ich sehr glücklich verheiratet bin und das auch keinesfalls ändern will, achte ich stets sehr genau darauf nicht in die hübschen Bächle zu treten. 

 

 


Ein unbedingtes Muss ist bei jedem Aufenthalt in Freiburg ist für mich ein Besuch des täglich, außer Sonntags stattfindenden Münstermarktes.  




Es ist ein Fest für alle Sinne und durch das farbenfrohe Angebot im Herbst besonders berauschend. 

 



Beschauliche Straßenszenen zeigen deutlich, wie ruhig und gelassen das Treiben im Oktober ist. 



Aber auch ein Bummel mit aufmerksamen Augen durch die weitere Altstadt ist ebenso unterhaltend, wie eindrucksvoll. 






“It’s not what you look at that matters. It’s what you see.” 

– Henry David Thoreau



Ich hoffe Ihr hattet Freude bei diesem kleinen Freiburg Bummel und ich konnte Euch ein wenig Lust auf einen Besuch in der bezaubernden Stadt machen. 

More of my Freiburg impressions you can find -> here









Träume enden nie wirklich - Eine Reise nach Korea



Das Mühlenmuseum in Gifhorn ist einzigartig in der gesamten Welt und ich bin bei jeden Besuch dort aufs Neue fasziniert und begeistert. Ohne die Begeisterung und Energie seines Gründers Horst Wrobel wäre es gar nicht existent und die Stadt Gifhorn, die gesamte Region, ja das Land Niedersachsen und Norddeutschland verdankt den Visionen dieses Mannes etwas absolut Wundervolles. 



Ein besonders gute Beispiel, welche Auswirkungen Wrobel's Engagement und Begeisterung weltweit auslösen kann, ist die Koreanische Wassermühle auf dem Museumsgelände. Der damalige koreanische Botschafter Hwang Won-Tag war anlässlich eines Privatbesuchs im Mühlenmuseum derart begeistert, dass er die Idee hatte, diese in seinem Bezirk vorkommende Wassermühle in Kopie dem Mühlenmuseum zu schenken. 


 

Da der Fluss Ise das gesamte Museumsgelände durchquert, wo er auch zu einem herrlichen See aufgestaut ist, dann aber munter weiterfließt, war der gewählte Mühlentyp einer Koreanischen Wassermühle perfekt geeignet. Die Stampfmühle steht seit 2003 auf dem Museumsgelände. Es handelt sich um eine oberschlächtige Wassermühle aus einer Bergregion der Provinz Gang-won-do in Südkorea. Bergbauern nutzen diesen Typ im 19. Jahrhundert, um Getreide zu stampfen. 



„은은 절대로 끝나지 않는다.“ 


(Kkum-eun jeol-dae-lo kkeut-na-ji anh-neun-da.)


Übersetzung: „Träume enden nie wirklich.“




Es ist unschwer sich vorzustellen, man währe wirklich durch Zeit und Ort gereist und stände 200 Jahre vor unserer Zeit mitten in den Koreanischen Bergen. 


 


Die Gifhorner Mühle wurde in Korea nach alter Tradition mit den Baumaterialien Koreatann und Steinbirke nachgebaut per Schiff nach Deutschland transportiert, wo sie drei Spezialisten aus Korea aufbauten. 




Unermüdlich heben und senken sich die schweren Stößel in ihre Steintröge und übernehmen die kräftezehrende Tätigkeit es Mahlens, allein durch die Wasserkraft angetrieben. 





„행복은 나누면 두 배, 슬픔은 나누면 반으로 줄어든다.“ 

(Haeng-bok-eun nanu-myeon du bae, seul-pum-eun nanu-myeon ban-eu-ro jul-eo-deun-da.)

Übersetzung: „Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt, und Traurigkeit halbiert sich, wenn man es teilt.“







Das andauernde Stampfen und Plätschern hat eine ungemein beruhigende Wirkung und macht gerade diese Mühle zu einem magischen Ort des Friedens. 






Mühlen Museum, Gifhorn - weitere Post -> hier