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Weihnachtsmärkte an sich sind für mich stets besonders schön, am schönsten aber in einer alten Stadt, mit viel Atmosphäre durch die ihn umgebenden geschichtsträchtigen Gebäude und einen ganz eigenen Zauber haben sie immer in Fachwerkstätten. Es sieht auch ohne Schneegestöber aus, wie in einer Schneekugel. Irgendwie wie nicht von dieser Welt. Wir sollten uns diese magischen Momente nicht nehmen lassen.
Weihnachtsmarkt
Welch lustiger Wald um das hohe Schloß
hat sich zusammengefunden,
Ein grünes bewegliches Nadelgehölz,
Von keiner Wurzel gebunden!
Anstatt der warmen Sonne scheint
Das Rauschgold durch die Wipfel;
Hier backt man Kuchen, dort brät man Wurst,
Das Räuchlein zieht um die Gipfel.
Es ist ein fröhliches Leben im Wald,
Das Volk erfüllet die Räume;
Die nie mit Tränen ein Reis gepflanzt,
Die fällen am frohsten die Bäume.
Der eine kauft ein bescheidnes Gewächs
Zu überreichen Geschenken,
Der andre einen gewaltigen Strauch,
Drei Nüsse daran zu henken.
Dort feilscht um ein winziges Kieferlein
Ein Weib mit scharfen Waffen;
Der dünne Silberling soll zugleich
Den Baum und die Früchte verschaffen.
Mit rosiger Nase schleppt der Lakai
Die schwere Tanne von hinnen;
Das Zöfchen trägt ein Leiterchen nach,
Zu ersteigen die grünen Zinnen.
Und kommt die Nacht, so singt der Wald
Und wiegt sich im Gaslichtscheine;
Bang führt die ärmste Mutter ihr Kind
Vorüber am Zauberhaine.
Einst sah ich einen Weihnachtsbaum:
Im düsteren Bergesbanne
Stand reifbezuckert auf dem Grat
die alte Wettertanne.
Und zwischen den Ästen waren schön
Die Sterne aufgegangen;
Am untersten Ast sah man entsetzt
Die alte Wendel hangen.
Hell schien der Mond ihr ins Gesicht,
Das festlich still verkläret;
Weil auf der Welt sie nichts besaß,
Hatt' sie sich selbst bescheret.
Gottfried Keller, 1819 - 1890
Das alte Gedicht zeigt, dass es keinesfalls die "Gute Alte Zeit" war und dennoch hängen wir doch (fast) alle an dieser besonderen Zeit im Jahr.
Ich wünsche Euch von Herzen
einen besinnlichen und friedvollen 3. Advent.
herzlichst Isabella
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