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Juli
Brütend über Ährenfeldern
Liegt der Sonne goldner Glast,
Und am kühlen Weiher träumend
Hält die sieb'nte Schwester Rast.
Sinnend blicken ihre Augen
In die unbewegte Flut,
Mit dem Fächer kühlt sie leise
Ihrer Wangen heiße Glut.
Leer sind ihre schlanken Hände,
All ihr Reichtum ausgestreut,
Und sie harrt des Erntesegens,
Den das Jahr der Menschheit beut.
Auf den Wiesen klingt die Sichel,
Aller Blumen Pracht vergeht,
Wenn Natur mit ihren Früchten
Auf dem Höhepunkte steht.
Ruhvoll reift das Gold der Felder,
Mutter Erdes größter Schatz;
Und der Juli macht der Schwester
Mit der blanken Sichel Platz.
Verfasser unbekannt -
Quelle: »Goldene Garben. Ein Brevier für Frauen und Jungfrauen», 1907
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