Weihnachten
Markt und Straße steh’n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus;
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein steh’n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld.
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern,
wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen. -
O, du gnadenreiche Zeit!
Joseph von Eichendorff 1788 - 1857
festlich geschmückter Zaun des
Taschenbergpalais in Dresden. Erbaut von dem berühmten Barock-Baumeister Mätthäus Daniel Pöppelmann, der 1680 nach Dresden kam und diesen Bauauftrag als ersten größeren Auftrag vom Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke; reg. 1694-1733) erhielt. Der es als Geschenk für seine nicht weniger berühmte Geliebte die Gräfin Cosel bauen lassen wollte. Der ursprüngliche Name des Gebäudes lautete Türkisches Haus, wegen seiner orientalischen Einrichtung. Der spätere Name Taschenbergpalais erinnert an den kleinen Hügel Taschenberg am Elbufer, auf dem das Residenzschloss errichtet wurde.
Durch anglo-amerikanische Bomberangriffe wurde das gesamte Gebäude im Februar 1945 bis auf wenige Mauerreste zerstört.
Erst im Jahr 1993 ist mit dem originalgetreuen Wiederaufbau nach den Plänen Pöppelmanns begonnen worden.